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Über die Zitadelle

Über die Zitadelle

Die Mainzer Zitadelle

Die Zitadelle – am Rande der Mainzer Altstadt gelegen – ist für viele Bürgerinnen und Bürger, aber auch für zahlreiche Touristinnen und Touristen ein Blick- und Anziehungspunkt.

Die Zitadelle ist zugleich eines der bedeutendsten Denkmäler in Mainz und nimmt als Teil der stärksten Bundesfestung in der Geschichte Deutschlands eine außergewöhnliche Stellung ein.

Sie ist eine der wenigen erhaltenen neuzeitlichen Zitadellen in der Bundesrepublik. Seit Jahrzehnten ist die Zitadelle gleich zeitig ein Ort der Jugend und bietet Raum für eine einmalige Veranstaltungskultur mit dem Mainzer „Open Ohr Festival“.

Geschichte

Bereits die Römer wussten die herausragende Lage der Anhöhe zu schätzen und errichteten hier ihrem Feldherrn Drusus ein Ehrenmal, dessen Kern noch heute als Drususstein auf dem Zitadellengelände erhalten ist. Seit 1055 wurde die Anhöhe von einem Benediktinerkloster besiedelt, das dem heiligen Jakobus geweiht war. Der Ausbau des Jakobsbergs zur wehrhaften Festung begann 1620 unter Kurfürst Johann Schweikard von Kronberg. Der eigentliche Ausbau der heutigen Zitadelle begann 1655 unter Kurfürst Johann Philipp von Schönborn.

Die Zitadelle befand sich jahrelang in einer Zwickmühle zwischen den Interessen des Denkmal- und des Naturschutzes. Nach dem 2. Weltkrieg hatte die französische Besatzung die Zitadelle, die am Kriegsende wie ganz Mainz stark zerstört war, in einen guten und gepflegten Zustand gebracht. Nach dem Abzug der Franzosen wurden die Mauern und Gräben jedoch der Natur überlassen.

Ausgangslage 2018

Nach langen Jahren, während welchen der Mauerbewuchs praktisch nicht bekämpft wurde und Baumwurzelwerk ungehindert von Wall und Graben aus in die Mauern vordringen konnte, begannen die Mauern der historischen Anlage zu bröckeln. 2005 wurde der Sanierungsbedarf noch auf 8 Millionen Euro geschätzt, 2015 war er schon mindestens doppelt so hoch. Ein Gutachten und darauffolgende Absicherungsmaßnahmen machten den Sanierungsbedarf überdeutlich.

SANIERUNG

Seit 2018 werden die Zitadellenmauern nun systematisch saniert. 15 Millionen Euro Gesamtbudget wurden dafür mit 1,5 Millionen pro Jahr in den Stadthaushalt eingestellt. Ein mittlerweile vereinbarter Kompromiss mit dem Naturschutz macht es möglich, die Mauern von zu viel Bewuchs zu befreien und diesen an anderer Stelle auf dem Areal zu ermöglichen. Die Hauptaufgabe der mittlerweile installierten Zitadellen-Bauhütte bestehend aus drei Steinmetz- und Maurermeistern wird in Zukunft die kontinuierliche Pflege und Instandhaltung des Denkmals sein. Damit soll gewährleistet werden, dass der von der grundlegenden Sanierung geschaffene Zustand auf lange Sicht erhalten bleibt.

Nach der Sanierung der Traverse an der Bastionsspitze Germanicus in 2018 wurden im Januar 2019 Farce und Flanke der Bastion Germanicus und ein Teilstück der Zitadellenmauer an der Windmühlenstraße angegangen. Im südöstlichen Graben wird an der Bastionsspitze Drusus und der gegenüberliegenden Contrescarpenmauer gearbeitet.

Die Arbeiten werden durch Koordinierungssitzungen begleitet, in der kommunale und übergeordnete Fachämter sowie Vertreter des Naturschutzbundes und der Initiative Zitadelle Mainz vertreten sind.