Mit dem Versailler Vertrag – und der damit einhergehenden Niederlegung der Festungswerke in und um Mainz – endet die militärische Geschichte der Mainzer Zitadelle. Im Zweiten Weltkrieg wird dort allerdings erneut ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet, dass die Bezeichnung „Oflag XII-B“ trug. In dem „Offizierslager“ waren vor allem französische, aber auch britische Kriegsgefangene interniert. Das 1940 errichtete Lager muss – Daten gibt es nicht – noch vor Kriegsende nach Hadamar verlegt worden sein. Später suchten die Mainzer in den Gängen, die als Luftschutzräume ausgebaut worden waren, Schutz vor den Bombenangriffen (z.B. in den unterirdischen Gängen der Bastion Drusus).
Nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmte die französische Besatzungsmacht die Anlage (bis 1955) und errichtete dort einige Gebäude, die jedoch keinerlei militärische Bedeutung mehr hatten. Heute gehört die Zitadelle der Stadt Mainz und beherbergt zahlreiche städtische Ämter. Nach vielen Jahren des Vergessens steht die Zitadelle im Jahr 2004 wieder mehr im Blickpunkt der Mainzer Bevölkerung – nachdem Mitte der 80er Jahre auch mal der Vorschlag auftauchte, doch einfach eine Autobahn drüberzubauen.